Wie erreicht man 2.000 € Rente?
Wie viel muss man im Laufe seines Lebens eigentlich erarbeiten, um eine anständige Rente zu erhalten, von der man auch gut im Alter zurecht kommt?
Die Antwort sieht erschreckend aus.
Einen Blog-Beitrag über die dramatische Entwicklung unserer Rente habe ich schon einmal verfasst:
Eine selten erreichte Vorstellung:
Nach jahrzentelanger harter Arbeit und hohen Einzahlungen in die Rentenkasse, kann man endlich die wohlverdiente Rente geniessen und zum Glück damit bis ans Ende seiner Tage leben.
Weit gefehlt!
Laut Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung (DRV) betrug die Bruttorente 2023 im Schnitt etwa 1.550 € (bei mindestens 35 Versicherungsjahren).
Sind 2.000 € Rente möglich?
Um zu ermitteln, wieviel man in seinem Arbeitsleben erarbeiten muss, um eine Rente in Höhe von 2.000 € zu erhalten, muss man die Berechnungsgrundlagen der Deutschen Rentenversicherung verstehen.
So berechnet sich die Rente
Die zukünftige gesetzliche Rent ist abhängig von den Rentenpunkten, die man im Laufe seines Berufslebens sammelt. Diese Rentenpunkte widerum sind vom eigenen Bruttogehalt abhängig, im Verhältnis zum Durchschnittsgehalt aller Sozialversicherten.
Verdient man in einem Jahr das Durchschnittsgehalt, so erhält man genau einen Rentenpunkt. Für 2024 wurde das Durchschnittsgehalt (in den alten Bundesländern) bei 45.358 € angesetzt (Quelle: DRV).
Allerdings gibt es nach oben eine Grenze: Die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze. Überschreitet das Gehalt 89.400 € im Jahr (Quelle: Bundesregierung), gibt es keine weiteren Rentenpunkte zusätzlich.
Alle gesammelten Rentenpunkte werden dann bei Eintritt ins Rentenalter mit dem jeweils aktuell festgelegten Rentenwert multipliziert. Dieser liegt ab 1. Juli 2024 z.B. bei 39,32 € (Quelle: DRV).
Beispielrechnung:
Um also heute eine monatliche Nettorente von 2.000 € (brutto ca. 2.500 €) zu erhalten, muss man also diese Wunschrente durch den aktuellen Rentenwert teilen:
2.000 € / 39,92 € = ca. 63
Diese Punktzahl an Rentenpunkten muss man also innerhalb seiner Berufsjahre erarbeitet haben. Bei 35 bis 40 Jahren Arbeit somit 1,5 bis 1,8 Punkte pro Jahr.
Man müsste somit während seines gesamten Arbeitslebens mindestens das 1,5- bis 1,8-fache des jeweils geltenden Durchschnittsgehalts der gesamten sozialversicherungspflichten Arbeitnehmer Deutschlands verdient haben.
Durchschnittsgehalt 45.358 € / 12 = 3.779,83 €
Monatsgehalt 3.779,83 € * 1,5 = 5.669,75 €
Monatsgehalt 3.779,83 € * 1,8 = 6.803,70 €
Man müsste also nach heutigem Stand monatlich zwischen 5.700 und 6.800 € verdienen, um am Ende eines 35 bis 40 jährigen Arbeitslebens 2.000 € Rente zu erhalten.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat allerdings berechnet, dass etwa 89 % der Beschäftigten in Deutschland weniger als 6.000 € (brutto) verdienen (Quelle: IW).
Das IW Vergleichs-Tool
Das folgende interaktive Tool des IW zeigt mit nur wenigen Klicks, wo man mit seinem Einkommen in der Einkommensverteilung steht und wie viel Prozent der Bevölkerung ärmer oder reicher sind als man selbst:
Was ist zu tun?
Nun mögen viele Menschen glauben, dass man im Alter nicht mehr soviel Geld benötigt, weil man ja schon alles hat.
Man darf allerdings den Bedarf für mögliche Medikamente, Zuzahlungen für medizinische Behandlungen oder auch bei Pflegebedürftigkeit nicht ausser Acht lassen.
Wie man in der vorstehenden Rechnung erkennt, muss man aber für eine brauchbare Rente über einen jahrzehntelangen Zeitraum einen Topverdienst erreichen, der konstant über dem Durchschnitt liegt.
Zudem muss man bedenken, dass dieses bundesdeutsche Durchschnittsgehalt natürlich auch jährlich steigt und das eigene Einkommen somit auch regelmäßig steigen muss, um die hohen Rentenpunkte zu erhalten.
Was wir in der bisherigen Rechnung noch garnicht kalkuliert haben ist die Inflation: Diese raubt jedes Jahr Kaufkraft und sorgt dafür, dass 2.000 € in 35 Jahren bei Weitem nicht den Wert der heutigen 2.000 € haben.
Kurz gesagt: Es reicht nicht aus, sich allein nur auf die gesetzliche Rente zu verlassen!
Private Altersvorsorge
Wahrscheinlich schockiert es gerade die meisten Leser, wie viel man verdienen muss, um im Alter einigermaßen leben zu können.
Aus diesem Grund muss man sich tatsächlich frühzeitig Gedanken um die eigene Altersvorsorge machen.
Auch wenn das Thema für die Meisten jungen Leute noch sehr weit weg ist: Wir reden hier über einen Zeithorizont von 35 bis 40 Jahren!
Für alle, die nicht schon als junge Menschen zu den Topverdienern gehören, ist es deshalb enorm wichtig andere Wege einzuschlagen, um vorzusorgen.
Neben der betrieblichen Altersvorsorge, bei der man vom Arbeitgeber eine Zuzahlung erhält sowie auch einen staatlichen Zuschuss, gibt es weitere sinnvolle Ergänzungen.
Da wir über einen sehr langen Zeitraum sprechen, sind zum Vermögensaufbau auch sogenannte ETF-Sparpläne interessant.
Auch das frühzeitige Investment in Immobilien kann eine spannende Altersvorsorge sein.
Wer rechtzeitig mit seiner privaten Altersvorsorge in einer guten Mischung verschiedener Asset-Klassen beginnt, kann sich unabhängig von der gesetzlichen Rente machen.
Gern stehe ich für eine Beratung zur Verfügung:
Michael Schmidt
Bachelor of Arts (B.A.), Immobilienmanagement
Geprüfter Fachmann für Versicherungsvermittlung (IHK)
-Kundenbetreuer-
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